Château d´Estoublon

Die Olivenöle des Château
Bouteillan und Salonenque sind die Olivensorten, die auf Château d’Estoublon als Erste geerntet werden; währenddessen schließen Grossane, Béruguette und Picholine noch ihren Reifezyklus ab.
Alle Olivenöle Vierge Extra werden direkt aus den Oliven und einzig durch mechanische Prozesse und kalt gepresst gewonnen. Die fünf Sorten ergeben auch die einzigartige Mischung A.O.C. Vallée des Baux du Château d’Estoublon. Jede Sorte bringt ihre eigenen aromatischen Variationen mit sich, einzeln oder in der Mischung. Der Assembleur interpretiert diese Variationen, er enthüllt damit jedes Jahr eine Lage, ein Gut und eine Geschichte und stimmt die Öle den geschmacklichen Entwicklungen jeder Sorte ab. Diese Arbeit hängt nicht von der geernteten Menge jeder Sorte ab, sondern einzig von ihren aromatischen Kriterien.
Für Valérie Reboul ist die Erarbeitung von sortenreinen Olivenölen eine der schönsten Möglichkeiten, uns den Geschmack einer einzigartigen Frucht entdecken zu lassen.

Das Olivenöl A.O.C. Vallée des Baux de Provence besteht aus mindestens zwei Olivensorten.
Die sortenreinen Olivenöle gibt es als: Bouteillan, Salonenque, Béruguette, Grossane und Picholine.
Die Ernte erstreckt sich von November bis Mitte Dezember.

Das Château
Die ersten Spuren von Château d´Estoublon finden sich im Mittelalter. Damals gehörte die so genannte Grand Mas den Herren von Mont Paon, während das Schloss und die Wirtschaftsgebäude unter der Herrschaft der Grafen von Baux standen.
Im Jahre 1426, nach dem Tod der Gräfin Alix, beschloss die Königin Yolande d´Aragon, Witwe von Louis II de Provence, die Stadt zu belagern. Les Baux, unabhängig seit mehr als fünf Jahrhunderten, stolzes Symbol der Lehnfreiheit in der Provence, konnte vier Monate lang Widerstand leisten, bevor es kapitulieren musste. Alle Erbschaften, die zu Les Baux gehörten, vor allem die Ländereien von Mont Paon gingen als angrenzendes Land in den Besitz der Grafschaft der Provence über.
Sechzig Jahre später, am 31. August 1489, erwarb Barthélemy Grille - auch Simon de Grille genannt, der von sehr reichen Kaufleuten aus Genua abstammte und dreimal Konsul von Arles wurde - die Grand Mas. Bald sollte das kleine herrschaftliche Gebiet aber die blutigsten Zeiten seiner Geschichte durchleben. Im Jahre 1561 wurden die Gebäude von protestantischen Truppen, welche im Begriff waren Les Baux einzunehmen, niedergebrannt. Das Anwesen und das Schloss wurden so zum Schlupfwinkel der Räuberbande des gefürchteten Abenteurers Saint Roman. Die Räuberbande konnte erst 1595 nach längerer Belagerung aus ihrem Schlupfwinkel vertrieben werden. Die Einwohner von Les Baux entschlossen sich anschließend dazu, das Gut vollkommen zu zerstören.
Die Architektur der heutigen Fassade und der Aufbau des Haupthauses bezeugen den Wiederaufbau der Grand Mas Ende des 17. Jahrhunderts. Einige Jahre später erhielt das Schloss von Mont Paon den Titel "Château d´Estoublon", zum Andenken an das in den Voralpen (Haute Provence) liegende Lehen Estoublon, das von der Familie Grille im 18. Jahrhundert verkauft wurde.
Im Jahre 1900 wurde die Grand Mas, nun Château d´Estoublon, an einen Pariser Antiquar verkauft, der sie einige Jahre später wieder abstieß, nachdem er alle Möbel und Holztäfelungen entfernt hatte. Der neue Besitzer, ein Schäfer, wie es hieß, verweilte nicht lange dort, da ihm das Anwesen für seine Bedürfnisse zu groß war. Er verkaufte es 1932 an die Familie Lombrage. Sie hat sich bemüht die Olivenbaumpflanzungen, die im Jahre 1956 von der Frostperiode stark mitgenommen worden waren, zu erneuern.
Im Dezember 1998 begann mit dem Kauf des Schlosses durch die Familie Schneider ein neuer Abschnitt in der Geschichte Estoublons. Das Anwesen wendet sich anderen Horizonten zu: die Umsetzung eines Leitfadens zur Umwandlung des Wein- und Olivenanbaus in biologischen Anbau, ein Programm zur Umstrukturierung der Weinberge, die Renovierung der Weinkeller, der Bau von Empfangssälen und des Feinkostgeschäfts im Schloss. Geleitet wird das Gut von Valérie, dem dritten und letztgeborenen Kind von Ernest Schneider und ihrem Ehemann Rémy Reboul.